Legende

Man sagt, Schaufensterpuppen haben keine Seele – doch genau das macht sie zu perfekten Gefäßen. Spiegel wiederum gelten als Tore zu anderen Welten, und wenn eine Puppe in einen Spiegel blickt, kann sie als Medium für den Austausch zwischen dir und einer verlorenen Seele dienen. Das Ritual endet mit einem Polaroid-Foto, das die wahre Natur des Geschehens enthüllt. Aber sei vorsichtig: Wenn du das Ritual nicht richtig beendest, könnte etwas aus dem Spiegel in deiner Realität bleiben.

Was du brauchst:

  • Eine Schaufensterpuppe (sie muss leere Augen haben oder beschädigt sein, damit es „funktioniert“)
  • Einen großen Spiegel (stehend oder an der Wand befestigt, der den gesamten Oberkörper der Puppe reflektieren kann)
  • Eine Polaroid-Kamera (oder Sofortbildkamera)
  • Ein persönliches Objekt von dir (z. B. eine Haarsträhne, ein Armband oder ein Kleidungsstück)
  • Eine Kerze (weiß oder schwarz, um das Ritual zu starten)

Wann und wo:

Das Ritual funktioniert nur in einem geschlossenen Raum mit einem großen Spiegel. Es sollte bei völliger Dunkelheit stattfinden, nur beleuchtet von der Kerze. Die beste Zeit ist kurz nach Mitternacht, wenn die Grenze zwischen den Welten am dünnsten ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Die Vorbereitung:
    Stelle die Schaufensterpuppe vor den Spiegel, sodass sie direkt hineinblickt. Lege dein persönliches Objekt in ihren Schoß oder klemme es zwischen ihre Hände – es wird als „Tauschmittel“ dienen. Zünde die Kerze an und stelle sie neben den Spiegel, sodass ihr flackerndes Licht die Puppe und den Spiegel beleuchtet.
  2. Aktivierung des Rituals:
    Stehe hinter der Puppe, sodass du ebenfalls im Spiegel zu sehen bist, aber nicht vollständig – dein Gesicht sollte halb verdeckt bleiben. Flüstere folgende Worte, während du in den Spiegel schaust:
    „Leere Hülle, leerer Blick. Tausche, was du siehst, gegen mich. Was verborgen ist, soll sichtbar werden.“
    Wiederhole diese Worte drei Mal, während du den Blickkontakt mit dem Spiegel hältst. Es wird gesagt, dass der Spiegel auf seltsame Weise reagieren könnte: flimmerndes Licht, Schatten oder eine veränderte Reflexion.
  3. Das Polaroid-Foto:
    Nach den drei Wiederholungen nimm die Polaroid-Kamera und richte sie direkt auf die Puppe und den Spiegel. Stelle sicher, dass du nicht selbst komplett im Bild bist – nur die Puppe und ihr Spiegelbild. Mache das Foto und lege es neben die Kerze, ohne es anzusehen, bis es vollständig entwickelt ist.
  4. Die Analyse:
    Warte einige Minuten, bis das Polaroid-Foto entwickelt ist. Schau dir das Bild genau an: Manche sagen, dass du darauf seltsame Schatten oder Gestalten im Spiegel erkennen kannst, die vorher nicht da waren. Andere berichten von Details, die in der echten Puppe fehlen (z. B. ein anderer Gesichtsausdruck oder fehlende Teile). Das Foto soll die Seele zeigen, die durch den Spiegelkontakt sichtbar wurde.
  5. Das Risiko:
    Wenn das Foto deutlich zeigt, dass „etwas“ in der Puppe ist – zum Beispiel eine unnatürliche Reflexion, ein Schatten oder sogar eine Gestalt – dann darfst du die Puppe auf keinen Fall bewegen. Sie wird als Gefäß für die Seele dienen, bis du das Ritual beendest. Sage laut:
    „Was ich geliehen habe, gebe ich zurück. Was du genommen hast, bleibt hinter dem Glas.“
    Blase die Kerze aus und verlasse den Raum sofort. Wichtig: Nimm das Polaroid mit, aber lasse die Puppe zurück, bis der nächste Tag angebrochen ist.
  6. Warnung bei Fehlern:
    Solltest du das Polaroid ignorieren oder die Puppe bewegen, sagt man, dass die Seele in der Puppe auf dich übergehen kann. Das bedeutet, dass du von Albträumen, seltsamen Geräuschen oder sogar Spiegelreflexionen verfolgt wirst, die dir nicht gehören.

Erklärung:
Das Ritual nutzt die Schaufensterpuppe als Hülle und den Spiegel als Tor. Dein persönliches Objekt dient als „Opfergabe“, um die Seele im Spiegel zu locken. Die Polaroid-Kamera ist der Beweis, dass etwas tatsächlich passiert ist – sie soll das festhalten, was das bloße Auge nicht sehen kann.